Groß & Hes­se

Fach­an­wäl­te für Fa­mi­li­en­recht & Erbrecht

Ver­trags­recht im Erbrecht

Als Fach­an­walt für Erbrecht über­prü­fe oder er­stel­le ich für Sie ins­be­son­de­re die nach­fol­gend in al­pha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge auf­ge­lis­te­ten Ver­trä­ge im Be­reich des Erb­rechts:
Aus­le­gungs­ver­trag

Mit ei­nem Aus­le­gungs­ver­trag kön­nen die Be­tei­lig­ten (mit schuld­recht­li­cher Wir­kung) für Ihr Ver­hält­nis un­ter­ein­an­der ver­bind­lich fest­le­gen, wie ein Tes­ta­ment aus­zu­le­gen, das heißt zu in­ter­pre­tie­ren ist. Ge­ra­de wenn Nicht-Fach­leu­te ein Tes­ta­ment er­rich­ten, kommt es im­mer wie­der vor, dass nicht zwei­fels­frei fest­stell­bar ist, was der Testa­tor mit sei­nem Tes­ta­ment zum Aus­druck brin­gen woll­te. Dies kann z.B. dar­an lie­gen, dass ju­ris­ti­sche Fach­be­grif­fe nicht oder un­zu­tref­fend ver­wandt wur­den. In die­ser Si­tua­ti­on ha­ben es die Be­trof­fe­nen in der Hand, die Un­klar­heit des Tes­ta­ments zu be­sei­ti­gen, in­dem Sie sich ein­ver­nehm­lich auf den In­halt des Tes­ta­men­tes und da­mit auf des­sen Recht­fol­gen per Aus­le­gungs­ver­trag ver­stän­di­gen. Selbst­ver­ständ­lich kann man sich nicht auf je­den be­lie­bi­gen Er­klä­rungs­in­halt für das be­trof­fe­ne Tes­ta­ment ver­stän­di­gen, viel­mehr muss das, wor­auf sich die Be­tei­lig­ten in dem Aus­le­gungs­ver­trag als Er­klä­rungs­in­halt ver­stän­di­gen ha­ben, in dem Tes­ta­ment zu­min­dest an­ge­deu­tet sein.
Zwar sind Ge­rich­te an eine Aus­le­gungs­ver­ein­ba­rung nicht ge­bun­den, ak­zep­tie­ren die­se aber nach mei­ner Er­fah­rung un­ter der vor­ste­hen­den Vor­aus­set­zung in der Re­gel. Ge­lingt es den Be­tei­lig­ten sich per Aus­le­gungs­ver­trag zu ei­ni­gen, so wird da­mit so­wohl ein strei­ti­ges Erb­scheins­ver­fah­ren, als auch eine strei­ti­ge Er­baus­ein­an­der­set­zung ver­mie­den. Das spart viel Zeit und Geld.

Er­baus­ein­an­der­set­zungs­ver­trag
Wur­den meh­re­re Er­ben ein­ge­setzt, han­delt es sich um Mit­er­ben, die ge­mein­sam eine Er­ben­ge­mein­schaft bil­den. Die Erb­schaft = Nach­lass wird un­ge­teilt ge­mein­schaft­li­ches Ver­mö­gen der Mit­er­ben (Ge­samt­hands­ge­mein­schaft). Nach dem Ge­setz und re­gel­mä­ßig nach dem Wil­len der Mit­er­ben, ist die Er­ben­ge­mein­schaft nicht auf Dau­er, son­dern auf Aus­ein­an­der­set­zung an­ge­legt. Im Er­geb­nis soll bei der so­ge­nann­ten Er­baus­ein­an­der­set­zung je­der Mit­er­be den sei­ner Erb­quo­te ent­spre­chen­den An­teil des Net­to­nach­las­ses er­hal­ten. Bis da­hin ist es al­ler­dings oft ein wei­ter und stei­ni­ger Weg. Erst muss der Nach­lass­be­stand fest­ge­stellt wer­den. Dann muss der Nach­lass ver­wal­tet wer­den, wozu ins­be­son­de­re der Zah­lungs­aus­gleich al­ler Nach­lass­ver­bind­lich­kei­ten ge­hört. Je nach Zu­sam­men­set­zung des Nach­las­ses muss die­ser dann noch teil­bar ge­macht wer­den, be­vor je­der Mit­er­be sei­nen Teil des Nach­lass er­hal­ten kann. Ein Er­baus­ein­an­der­set­zungs­ver­trag do­ku­men­tiert die vor­ste­hen­den Schrit­te der Nach­lass­fest­stel­lung so­wie der Nach­las­sab­wick­lung und be­rech­net am Ende für je­den Mit­er­ben den sei­nem Erb­teil ent­spre­chen­den Aus­zah­lungs­an­spruch. Da­mit ist für je­den Mit­er­ben ge­währ­leis­tet, dass der Nach­lass­be­stand voll­stän­dig er­fasst, alle Nach­lass­ver­bind­lich­kei­ten be­gli­chen sind (be­son­ders wich­tig für die Haf­tungs­ver­mei­dung) und am Ende je­der Mit­er­be das be­kom­men hat, was ihm tat­säch­lich als Erbe zu­steht.
Ge­ra­de bei zer­strit­te­nen Er­ben­ge­mein­schaf­ten ist der Er­baus­ein­an­der­set­zungs­ver­trag das op­ti­ma­le Mit­tel, um die Er­ben­ge­mein­schaft um­fas­send und end­gül­tig au­ßer­ge­richt­lich zu be­en­den.
Erbteilskauf/ Erb­teils­über­tra­gung
Ge­mäß § 2033 Abs. 1 S. 1 BGB hat ein Mit­er­be das Recht über sei­nen Erb­teil, das heißt sei­ne ide­el­le quo­ta­le Be­rech­ti­gung an der Erb­schaft = Nach­lass, zu ver­fü­gen. Ein Mit­er­be hat da­her die Mög­lich­keit aus der Er­ben­ge­mein­schaft aus­zu­schei­den, in­dem er sei­nen Erb­teil auf ei­nen oder meh­re­re Mit­er­ben oder auch ei­nen Drit­ten über­trägt (ver­kauft). Im letz­te­ren Fall ist zu be­ach­ten, dass den üb­ri­gen Mit­er­ben ein Vor­kaufs­recht zu­steht. Im Er­geb­nis ist da­mit ein Erb­teils­kauf­ver­trag oder eine Erb­teils­über­tra­gung eben­falls eine sehr gute Mög­lich­keit, um eine Er­ben­ge­mein­schaft ein­ver­nehm­lich ohne ge­richt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung zu be­en­den.
Pflicht­teils­ver­trag

Pflicht­teil­ver­fah­ren sind da­durch ge­kenn­zeich­net, dass dem Pflicht­teils­be­rech­ti­gen ge­gen­über dem Er­ben eine gan­ze Fül­le von An­sprü­chen zu­steht und die Erb­schaft = Nach­lass so­wohl von ih­rem Be­stand, als auch von dem Wert der ein­zel­nen Nach­lass­po­si­tio­nen voll­stän­dig er­fasst wer­den muss. Dies gilt auch für den fik­ti­ven Nach­lass und da­mit für den Pflicht­teils­er­gän­zungs­an­spruch. An­ge­sichts die­ser Tat­sa­chen sind also vie­le recht­li­che und tat­säch­li­che De­tails zu klä­ren, be­vor die Pflicht­teils­an­sprü­che, z. B. der or­dent­li­che Pflicht­teils­an­spruch und der Pflicht­teils­er­gän­zungs­an­spruch, der Höhe nach fest­ste­hen. Ge­ra­de bei­um­fang­rei­chen Nach­läs­sen und leb­zei­ti­gen Ver­mö­gens­über­tra­gun­gen durch den Erb­las­ser, kön­nen sich der Pflicht­teils­be­rech­tig­te ei­ner­seits und der Erbe an­de­rer­seits nicht im­mer in al­len recht­li­chen und/oder tat­säch­li­chen Punk­ten ver­stän­di­gen. Dies gilt ins­be­son­de­re für die Be­wer­tung von Nach­lass­ge­gen­stän­den, wie z.B. für Im­mo­bi­li­en. Zur Ver­mei­dung ei­ner ge­richt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung be­steht in die­sem Fall im­mer die Mög­lich­keit, dass sich die Be­tei­lig­ten per Pflicht­teils­ver­trag güt­lich auf ei­nen Be­trag ver­stän­di­gen, mit dem die Pflicht­teils­an­sprü­che ab­ge­gol­ten wer­den. Da­mit wird gleich­zei­tig für bei­de Ver­fah­rens­be­tei­lig­ten si­cher­ge­stellt, dass das Ver­fah­ren ab­schlie­ßend er­le­digt ist.

Als Rechts­an­walt über­prü­fe und er­stel­le ich für Sie im Zi­vil­recht wei­ter fol­gen­de Ver­trä­ge und Ge­stal­tungs­rech­te in al­pha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge:
  • An­fech­tungs­er­klä­run­gen
  • Auf­rech­nungs­er­klä­run­gen
  • Dar­le­hens­ver­trä­ge
  • For­de­rungs­ab­tre­tun­gen
  • Kauf­ver­trä­ge für be­weg­li­che Sa­chen
  • Kauf­ver­trä­ge von Grund­stü­cken
  • Schen­kungs­ver­trä­ge
  • Ver­glei­che
  • Wi­der­rufs­er­klä­run­gen