Groß & Hes­se

Fach­an­wäl­te für Fa­mi­li­en­recht & Erbrecht

Tes­ta­ment

Die meis­ten Men­schen ha­ben ein na­tür­li­ches Un­be­ha­gen, sich mit dem ei­ge­nen Tes­ta­ment – ei­nem zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen we­nig an­ge­neh­men The­ma zu be­schäf­ti­gen. Nach zwan­zig Jah­ren Be­rufs­er­fah­rung kann ich Ih­nen aber ver­si­chern:

ʺSie ster­ben kei­nen Tag frü­her, nur weil Sie ein Tes­ta­ment er­rich­tet haben.ʺ

Im Ge­gen­teil wer­den auch Sie er­leich­tert sein, wenn Ihr letz­ter Wil­le schrift­lich for­mu­liert wur­de und die­ses The­ma für Sie er­le­digt ist.

Als Fach­an­walt für Erbrecht er­le­be ich in mei­ner täg­li­chen Pra­xis, wel­che Feh­ler oder Ver­säum­nis­se bei der Er­rich­tung ei­nes Tes­ta­ments zu oft lang­jäh­ri­gen Erb­strei­tig­kei­ten füh­ren. Da­her ist es mir ein be­son­de­res An­lie­gen, mei­ne Er­fah­run­gen und mein Wis­sen für die op­ti­ma­le Ge­stal­tung Ih­res Tes­ta­ments zu nut­zen.

Ein gu­tes Tes­ta­ment er­ken­nen Sie dar­an, dass es min­des­tens drei An­for­de­run­gen er­füllt:

1. Ihr Tes­ta­ment ent­spricht Ih­ren in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen und ver­wirk­licht Ih­ren letz­ten Wil­len als Erb­las­ser um­fas­send im Rah­men der ge­setz­li­chen Mög­lich­kei­ten des BGB.

2. Ihr Tes­ta­ment “hält“, egal von wem und mit wel­chen Mit­teln es nach dem Erb­fall auch an­ge­grif­fen wer­den soll­te.

3. Ihr Tes­ta­ment trägt dazu bei, dass Ihr letz­ter Wil­le fried­lich von al­len Be­tei­lig­ten er­füllt wird und dient da­mit der Ver­mei­dung ge­richt­li­cher Strei­tig­kei­ten.

“Ler­nen Sie lie­ber aus den Feh­lern an­de­rer, als aus den ei­ge­nen.“

Als Fach­an­walt für Erbrecht hel­fe ich Ih­nen da­bei, die­se Zie­le für sich und für die­je­ni­gen zu er­rei­chen, die Sie in Ih­rem Tes­ta­ment ins­be­son­de­re als Erbe be­den­ken möch­ten. Ich wer­de Ihre per­sön­li­che Si­tua­ti­on in ei­nem aus­führ­li­chen Be­ra­tungs­ge­spräch fest­stel­len und Ih­nen klar und ver­ständ­lich die für Sie bes­te Ge­stal­tung Ih­res Tes­ta­ments er­läu­tern.

Ne­ben dem Tes­ta­ment, in dem ein Erb­las­ser für sich al­lei­ne sei­nen Erb­fall und da­mit die Ver­tei­lung sei­nes Nach­las­ses re­gelt, so­ge­nann­tes Ein­zel­tes­ta­ment, sind in der Pra­xis auch ge­mein­schaft­li­che Tes­ta­men­te ge­setz­lich zu­läs­sig und kön­nen bei rich­ti­ger in­halt­li­cher Aus­ge­stal­tung zum op­ti­ma­len Er­geb­nis füh­ren. Ei­ni­ge For­men des ge­mein­schaft­li­chen Tes­ta­men­tes stel­le ich Ih­nen wie folgt vor:

Ehe­gat­ten­tes­ta­ment

Ehe­gat­ten und ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner ha­ben nach dem BGB das Pri­vi­leg, ih­ren letz­ten Wil­len in ei­nem ge­mein­schaft­li­chen Tes­ta­ment re­geln zu kön­nen. Das ist all­ge­mein be­kannt. Aber die steu­er­li­chen Fol­gen und die ge­setz­li­chen Kon­se­quen­zen ei­nes ge­mein­schaft­li­chen Tes­ta­ments, z.B. dass der über­le­ben­de Ehe­gat­te in vie­len Fäl­len das ge­mein­sa­me Tes­ta­ment nicht mehr wirk­sam ab­än­dern oder auf­he­ben kann, sind oft völ­lig un­be­kannt. Das kann fa­ta­le Fol­gen für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten oder den/die Er­ben ha­ben, die zum Teil nicht mehr “re­pa­riert“ wer­den kön­nen. Ge­ra­de des­halb soll­te man sei­ner Ver­ant­wor­tung (als zu­künf­ti­ger Erb­las­ser), ins­be­son­de­re ge­gen­über sei­nen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, ge­recht wer­den und sich Klar­heit über die Fol­gen des be­ab­sich­tig­ten Tes­ta­ments ver­schaf­fen.

 

Ber­li­ner Tes­ta­ment

Ehe­gat­ten ha­ben oft den Wunsch, sich zu­nächst ge­gen­sei­tig zu Al­lein­er­ben und dann Kin­der zu Schluss­erben nach dem längst le­ben­den Ehe­gat­ten ein­zu­set­zen. Das ist der “Klas­si­ker“ un­ter den ge­mein­schaft­li­chen Tes­ta­men­ten und wird auch als Ber­li­ner Tes­ta­ment be­zeich­net. Als ge­mein­schaft­li­ches Tes­ta­ment be­steht auch bei dem Ber­li­ner Tes­ta­ment das Ri­si­ko, die Kon­se­quen­zen des Tes­ta­men­tes nicht zu ken­nen, also ge­setz­li­che Fol­gen aus­zu­lö­sen, die im schlimms­ten Fall den letz­ten Wil­len des Erb­las­sers auf den Kopf stel­len.

 

Tes­ta­ment für kin­der­lo­se Ehe­gat­ten

Vie­le kin­der­lo­se Ehe­gat­ten glau­ben, der längst­le­ben­de Ehe­gat­te wür­de bei ge­setz­li­cher Erb­fol­ge ʺau­to­ma­ti­schʺ Al­lein­er­be des ver­stor­be­nen Ehe­gat­ten. Ein Tes­ta­ment sei da­her nicht er­for­der­lich. Das ist in der Re­gel schlicht falsch! Erst wenn we­der Ver­wand­te der 1. Ord­nung oder der 2. Ord­nung noch Groß­el­tern des Erb­las­sers vor­han­den sind, er­hält der über­le­ben­de Ehe­gat­te die ge­sam­te Erb­schaft al­lein. Selbst wenn der ver­stor­be­ne Ehe­gat­te kei­ne Kinder/Enkelkinder hat­te, exis­tie­ren aber oft ge­nug Er­ben der 2. Ord­nung. Das sind die El­tern des Erb­las­sers oder de­ren Ab­kömm­lin­ge, also die Ge­schwis­ter bzw. die Nef­fen und Nich­ten, Groß­nef­fen und Groß­nich­ten usw. des Erb­las­sers. Die­se Er­ben der 2. Ord­nung wer­den dann Mit­er­ben des über­le­ben­den Ehe­gat­ten und bil­den mit die­sem eine Er­ben­ge­mein­schaft. Das kann für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten böse Kon­se­quen­zen ha­ben, wenn die lie­be Ver­wandt­schaft z.B. plötz­lich als Mit­ei­gen­tü­mer im Grund­buch der ge­mein­sa­men Im­mo­bi­lie steht. Das ist in der Re­gel nicht ge­wollt. Ich emp­feh­le Ih­nen da­her drin­gend: ʺSi­chern Sie sich ge­gen­sei­tig durch ein Tes­ta­ment ab.“

 

Tes­ta­ment für Patch-Work-Fa­mi­li­en

Im­mer mehr Ehe­gat­ten sind “Wie­der­ho­lungs­tä­ter“, also nicht zum ers­ten Mal ver­hei­ra­tet, und ha­ben z. T. Kin­der mit ver­schie­de­nen Part­nern. Die Her­aus­for­de­rung be­steht da­her re­gel­mä­ßig dar­in, den jet­zi­gen Part­ner im Al­ter ab­zu­si­chern und die Kin­der trotz­dem ge­recht am Nach­lass zu be­tei­li­gen. Es gibt vie­le Op­tio­nen, die­ses Ziel zu er­rei­chen. Bis­her habe ich mit mei­nen Man­dan­ten im­mer eine Re­ge­lung ge­fun­den, die al­len ge­recht wird.

 

Tes­ta­ment für ge­trennt le­ben­de Ehe­gat­ten

Die Tren­nung von Ehe­gat­ten än­dert nichts an der ge­setz­li­chen Erb­be­rech­ti­gung der Ehe­gat­ten und führt auch nicht dazu, dass ein ge­mein­sa­mes Tes­ta­ment un­wirk­sam ist. Trotz Tren­nung ist der eine Ehe­gat­te also im­mer noch Erbe des an­de­ren Ehe­gat­ten. Wem das nicht (mehr) Recht ist, für den be­steht aku­ter Hand­lungs­be­darf!

 

Tes­ta­ment für ge­schie­de­ne Ehe­gat­ten / Ge­schie­den­en­tes­ta­ment

Trotz Schei­dung kann im Ein­zel­fall ein ge­mein­sa­mes Tes­ta­ment oder ein Erb­ver­trag (zu­guns­ten des ge­schie­de­nen Ehe­gat­ten) im­mer noch wirk­sam sein. Das soll­te ge­klärt und ge­ge­be­nen­falls kon­se­quent ge­re­gelt wer­den, in­dem das ge­mein­schaft­li­che Tes­ta­ment bzw. der Erb­ver­trag auf­ge­ho­ben wird. Ha­ben Sie mit dem ge­schie­de­nen Ehe­part­ner ein ge­mein­sa­mes Kind/gemeinsame Kin­der, be­steht oft der Wunsch, den ge­schie­de­nen Ehe­part­ner von der Ver­wal­tung des Nach­las­ses für das min­der­jäh­ri­ge Kind aus­zu­schlie­ßen und dar­über hin­aus si­cher zu stel­len, dass der ge­schie­de­ne Ehe­gat­te nicht über ge­mein­sa­me Kin­der di­rekt oder in­di­rekt als Erbe oder als Pflicht­teils­be­rech­tig­ter am ei­ge­nen Nach­lass par­ti­zi­piert. Die­se Ziel­set­zung ist im Rah­men ei­nes “Ge­schie­den­en­tes­ta­ments“ zu rea­li­sie­ren.

Pra­xis­tipp: Las­sen Sie sich vor der Er­rich­tung ei­nes Tes­ta­ments we­nigs­tens von ei­nem Fach­an­walt für Erbrecht be­ra­ten. Mei­ne Be­ra­tungs­kos­ten be­tra­gen ma­xi­mal 190,00 € zzgl. MwSt. Nach mei­ner Be­ra­tung wer­den Sie wis­sen, ob für Sie über­haupt Hand­lungs­be­darf zur Er­stel­lung ei­nes Tes­ta­ments be­steht, wel­che Op­tio­nen für eine Tes­ta­ments­ge­stal­tung vor­lie­gen und wel­che recht­li­chen Kon­se­quen­zen Ihr Tes­ta­ment ha­ben wür­de.

Nach­dem wir die Re­ge­lung Ih­rer Erb­fol­ge durch­dacht ha­ben, kön­nen Sie auf die­ser Ba­sis eine fun­dier­te Ent­schei­dung zur Er­stel­lung Ih­res Tes­ta­ments tref­fen.

Schwer­punk­te mei­ner Be­ra­tung sind re­gel­mä­ßig fol­gen­de The­men:

  • Tes­tier­frei­heit: Ist Ihr Recht, die ei­ge­ne Erb­fol­ge zu be­stim­men ein­ge­schränkt, z.B. durch ein bin­den­des Ehe­gat­ten­tes­ta­ment oder ei­nen Erb­ver­trag?
  • Erb­fol­ge: Wer soll und kann zum Er­ben oder Mit­er­ben be­ru­fen wer­den und da­mit die Erb­schaft = Nach­lass er­hal­ten?
  • Er­satz­erb­fol­ge: Wer soll das Erbe = als Er­satz­er­be er­hal­ten, wenn der ei­gent­lich be­dach­te Erbe z.B. vor Ih­nen ver­stirbt?
  • Ver­mächt­nis­se: Soll eine Per­son oder eine In­sti­tu­ti­on zwar nicht er­ben, aber trotz­dem als Ver­mächt­nis­neh­mer be­dacht wer­den, z.B. mit ei­nem be­stimm­ten Geld­be­trag oder der Nut­zung ei­ner Im­mo­bi­lie?
  • Auf­la­ge: Soll der Erbe oder die Er­ben­ge­mein­schaft eine Auf­la­ge er­fül­len, z.B. die Be­stat­tung oder die Grab­pfle­ge in be­stimm­ter Wei­se im Sin­ne des Verstorbenen/Erblassers er­le­di­gen?
  • Tes­ta­ments­voll­stre­ckung: Soll die Er­fül­lung des letz­ten Wil­lens durch eine Tes­ta­ments­voll­stre­ckung si­cher­ge­stellt wer­den?
    die Be­rück­sich­ti­gung von Pflicht­teils­an­sprü­chen und Pflicht­teils­er­gän­zungs­an­sprü­chen.

Wei­te­re Be­ra­tungs­punk­te sind oft

  • die Wech­sel­be­züg­lich­keit bei ei­nem Ber­li­ner Tes­ta­ment
  • ein Än­de­rungs­recht bei ei­nem Ehe­gat­ten­tes­ta­ment
  • fa­mi­li­en­recht­li­che An­ord­nun­gen, zum Bei­spiel min­der­jäh­ri­ge Kin­der
  • die Schei­dungs­fol­gen in Be­zug auf die Wirk­sam­keit des Tes­ta­ments
  • die Re­ge­lung des für den Erb­fall gel­ten­den Rechts

Ab­schlie­ßend kann ich Ih­nen nur noch­mals ver­si­chern, was ich seit nun­mehr zwan­zig Jah­ren im­mer wie­der er­le­be:

ʺWenn Ihr Tes­ta­ment in­di­vi­du­ell Ih­ren Wün­schen ent­spre­chend ʺsteh­tʺ, wer­den Sie er­leich­tert sein, die­ses The­ma ʺab­ha­kenʺ zu kön­nen – ohne des­halb ei­nen Tag frü­her zu sterben.ʺ