Groß & Hes­se

Fach­an­wäl­te für Fa­mi­li­en­recht & Erbrecht

Er­ben­ge­mein­schaft

Sind Sie mit meh­re­ren Per­so­nen Erbe ge­wor­den, han­delt es sich bei Ih­nen um Mit­er­ben, die ge­mein­sam eine Er­ben­ge­mein­schaft bil­den.

Die Erbschaft/Nachlass wird un­ge­teilt ge­mein­schaft­li­ches Ver­mö­gen der Mit­er­ben (Ge­samt­hands­ge­mein­schaft) – und ge­nau das ist das Pro­blem. Die Ver­wal­tung des Nach­las­ses (Im­mo­bi­li­en, Kon­ten, Au­tos, etc.) steht im Grund­satz al­len Mit­er­ben ge­mein­schaft­lich zu. Über den Nach­lass kön­nen grund­sätz­lich nur alle Mit­er­ben ge­mein­schaft­lich ver­fü­gen und auch die Be­en­di­gung der Er­ben­ge­mein­schaft durch Er­baus­ein­an­der­set­zung be­darf au­ßer­ge­richt­lich ge­mein­schaft­li­chen Han­dels. Die Er­ben­ge­mein­schaft “funk­tio­niert“ also nur, wenn alle Mit­er­ben mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren und ein­ver­nehm­lich im Kon­sens zu­sam­men ar­bei­ten. Um­ge­kehrt heißt das aber auch, dass ein ein­zi­ger nicht ko­ope­rie­ren­der Mit­er­be die gan­ze Er­ben­ge­mein­schaft in er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten brin­gen kann. Des­halb rate ich zu­künf­ti­gen Erb­las­sern grund­sätz­lich, eine Er­ben­ge­mein­schaft mit ih­rem be­son­de­ren Streit­po­ten­zi­al zu ver­mei­den.

Wenn Sie das le­sen, dürf­te die­ser Rat zur Ver­mei­dung von Streit für Sie wohl zu spät kom­men. Aber nur Mut:

“Es gibt Pro­ble­me und es gibt Lö­sun­gen!“

Als Mit­er­be un­ter­lie­gen Sie nicht nur ei­ner weit­rei­chen­den Haf­tung und ge­setz­li­chen Ver­pflich­tun­gen, son­dern Sie ha­ben auch Rech­te, und zwar nicht zu­letzt ge­gen­über den Mit­er­ben. Zum Bei­spiel gibt es im Ein­zel­fall die Mög­lich­keit ei­nen “bö­sen“ Mit­er­ben im Rah­men der Ver­wal­tung des Nach­las­ses zu über­stim­men und da­mit de fac­to von der Nach­lass­ver­wal­tung aus­zu­schlie­ßen. Ge­ra­de ein Mit­er­be, der ei­nen ein­zel­nen Nach­lass­ge­gen­stand, z.B. ein Haus, al­lei­ne nutzt, hat oft ganz an­de­re In­ter­es­sen, als die an­de­ren Mit­er­ben. Aber auch ge­gen­über sol­chen Mit­er­ben, ha­ben die an­de­ren Mit­er­ben ef­fek­ti­ve Druck­mit­tel. Not­falls kann die Er­ben­ge­mein­schaft an ei­ner Im­mo­bi­lie auch durch eine Tei­lungs­er­stei­ge­rung be­en­det wer­den.

Im Er­geb­nis ist es mir noch im­mer ge­lun­gen, jede Er­ben­ge­mein­schaft und den mit ihr ver­bun­de­nen Streit zu be­en­den und da­bei die be­rech­tig­ten In­ter­es­sen mei­nes Mit­er­ben für sei­nen Erb­teil durch­zu­set­zen – so­ge­nann­te Er­baus­ein­an­der­set­zung

Er­baus­ein­an­der­set­zung
Als Mit­er­be ha­ben Sie ty­pi­scher­wei­se ein Ziel: Die Er­ben­ge­mein­schaft mög­lichst schnell und um­fas­send zu be­en­den, in­dem Sie Ihr Erb­teil voll­stän­dig er­hal­ten = Er­baus­ein­an­der­set­zung. Die­ses Ziel kann nur er­rei­chen, wer die durch das Ge­setz vor­ge­ge­be­nen Rech­te und Pflich­ten des Mit­er­ben so­wie die Re­geln zur Er­baus­ein­an­der­set­zung kennt. Zu­dem müs­sen Sie als Mit­er­be stets dar­an den­ken, sich selbst ab­zu­si­chern und zu schüt­zen, in­dem Sie Ihre Mög­lich­kei­ten zur Haf­tungs­be­schrän­kung of­fen hal­ten und ggf. nut­zen. Auf­grund der ge­samt­schuld­ne­ri­schen Haf­tung für Nach­lass­ver­bind­lich­kei­ten, kann ein Nach­lass­gläu­bi­ger je­den Mit­er­ben zu 100 % in An­spruch neh­men. Un­kennt­nis schützt den Mit­er­ben nicht vor ei­ner Haf­tung. Die­se Haf­tung kann im schlimms­ten Fal­le, wenn Sie Feh­ler ma­chen, so­gar in Ihr ei­ge­nes Ver­mö­gen durch­schla­gen.

Als Fach­an­walt für Erbrecht set­ze ich mei­ne lang­jäh­ri­ge Er­fah­rung und mein Fach­wis­sen für Sie als Mit­er­be ein, um Ihre Er­ben­ge­mein­schaft mög­lichst schnell und voll­stän­dig zu be­en­den, in­dem Sie Ihr Erb­teil er­hal­ten.